Auch mein Name ist Georg Grahamer und ich Lebe in der 5 Generation in der Stadt Dachau. Ich habe die Firma finest-trachten.de vor einigen Jahre mit meinem Freund Alexander Erb und heutigen Partner gemeinsam gegründet, da wir beide der Ansicht waren und auch heute noch sind, das die Tracht ein Lebensgefühl ist. Der Münchner Merkur hat vor kurzem einen Artikel zum Todestag meines Ur-Großvaters veröffentlicht den ich zum Anlass nehmen wollte um Ihnen unsere Firma etwas näher zu bringen. Leider habe ich meinen Ur-Großervater nicht mehr kennengelern, aber dies lag nur an den Umständen das mein Ur-Großvater der Grahamer Schorsch 1966 verstorben ist und ich erst einige Jaher später geboren wurde. Jedoch erheitern mich seine Geschichten noch heute!
Der Grahamer Schorsch:
Mein Ur-Großvater, der Grahamer Schorsch geboren am 8.2.1888 wuchs bei seinem Großvater im Dachauer Zollhäusel auf, direkt gegenüber der Sankt Jakobs Kirche in der Dachauer Altstadt. In dieser Kirche fand er im Jahre 1913 seine Lebensaufgabe als Mesner. In dieser Aufgabe blühte er auf und die alten Dachauer können sich sicherlich noch erinnern mit welchem Charm der Klingelbeutel durchgereicht wurde. Ab 1942 arbeitet er der Schorsch als Filmvorfüher im Lichtspielhaus und 1945 fand er eine Anstellung beim Landratsamt Dachau. Unter dem Landrat Junker, der auch was für seine Streiche übrig hatte, kam er mit den Wiedrigkeiten des Lebens gut zurecht und hatte seine Freunde bei der Arbeit. Einer der besten Streiche vom Grahamer Schorsch wie etwa jener, den er sich im Jahre 1949 ausdachte: Aus der Zeitung erfuhr er von der Prophezeiung einer Sekte, der Weltuntergang stehe unmittelbar bevor. Prompt nagelte der Schorsch ein Schild ans Eingangstor des Landratsamts. Die Aufschrift: „Ab 10:30 Uhr bleibt die Dienststelle wegen Vorbereitung zum Weltuntergang geschlossen.“ Kurz darauf wurde er beim Landrat Heinrich Junker vorstellig und erklärte: „D´ Bibelforscher sogn, dass heit d´Welt untageht. Häng ma a Plakat unten hin, dass deswegen as Amt zuagsperrt is?“ Junker verstand den Spaß und sagte: „Von mir aus.“ Darauf der Schorsch: „Hängt scho seit a Stund drunt.“
Nebenberuflich betätigte sich mein Ur-Großervater als Mime. Er schaffte es über 50 Jaher lange die Dachauer Bürger von sich zu begeistern, egal ob auf der Bühne oder am Vortragstisch. Als leidenschaftlich Schauspieler mit großem Einfühlungsvermögen in seine Rolle spielte er in Salon- und Bauernstücken mit und leistete auch bei Klassikern sehr gute Arbeit. Als Träger der Dachauer Tracht und Mitbegründer der Ludig-Thoma-Gemeinde in der Stadt Dachau kann meinem Ur-Großvater den beinamen "Ein Dachauer Original" nicht verdenken. Aber der Grahamer Schorsch war auch stets gerne gesehen und geladen bei Hochzeiten, als Hochzeitslader, bei allen Bierproben auf den Volksfesten im Landkreis und bei jeglichen Vereins- und Heimatfesten. Der Nachruf meines Ur-Großvaters lautet: "Der Schorsch wusste um die Werte der Heiterkeit und Fröhlichkeit, um die Kraftspendenden Gaben des unverfälschten Humors".
Am 12. Mai 1966 verstarb mein Ur-Großvater, aber hinterließ für unser alljährliches Dachauer Volksfest noch ein Einladungsgedicht, welches Jahr für Jahr unser Volksfestporgramm schmückt. Ds Original lautet:
Kemmt´s zuawe! Laßts Enk grüaßn, habet die Ehr´, I hoff´, daß i Enk net stör. Leut, spitzt´s freundli Enka Ohr, Na les´i Euch ein Schreiwats vor. |
I mach Enk Kund und Wiss´n, Weil das ja wiss´n müß´n, Dachau wird in den Augusttagen, Wieder sein altes Volksfest haben. |
Liawe Schwestern, liawe Brüder, Wer einmal da war, kommt stets wieder, Denn Dachaus Volksfest ziagt, Wer anders sagt, der liagt! |
Willkommen seids uns oi mitnand. Jed´m reicha mir die Hand. Alle lad´n mir freindli ei, Und soll´n zum Volksfest willkomma sei. |
Finest-Trachten.de:
Mit diesem kleinen Ausflug in meine persönliche Vergangenheit möchte ich ihnen unsere bayerische Kultur und Werte näher bringen die wir bei finest-trachten.de tagtäglich vertreten. Eine Tracht zu tragen und die damit vielleicht verbunden Aktivitäten des gesellschaftlichen beisammensein´s soll ihnen Lebensfreude und Kraft spenden so wie es in dem Nachruf meines Ur-Großvaters steht.